Cluniazensische Reform

Die cluniazensische Reform war eine vom burgundischen Benediktinerkloster Cluny ausgehende geistliche Reformbewegung der katholischen Kirche des Hochmittelalters, die zuerst das Klosterleben und dann das Papsttum erfasste. Ausgelöst hatte die Reform der moralische Niedergang der Kirche im sogenannten Dunklen Jahrhundert der Kirchengeschichte, als nach dem Ende des Karolingerreiches zwischen 882 und 962 das kirchliche Leben moralisch auf einen Tiefpunkt gesunken war und sich schwere Missstände entwickelt hatten.

Die Hauptgedanken der Reform waren:

  1. strenge Beachtung der Benediktsregel
  2. größte Gewissenhaftigkeit bei den täglichen Gottesdiensten
  3. Vertiefung der Frömmigkeit des einzelnen Mönches
  4. Erinnerung an die Vergänglichkeit des Irdischen mit der Mahnung: Bedenke, dass du sterben musst.

Daneben standen eine Reform der Klosterwirtschaft und Loslösung der Klöster aus dem Herrschaftsanspruch der Bischöfe; die Klöster wurden direkt dem Schutz des Papstes unterstellt. Im Streit zwischen Kaiser und Papst (Investiturstreit) unterließ es Cluny, Partei zu ergreifen, stand aber in Fragen der Simonie und des Zölibats auf Seiten der Reformpäpste.


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